deutscher Chemiker und Politiker (Sachsen); MdL seit 1999; SPD-Fraktionsvorsitzender 2004-2007; Rektor der Univ. Leipzig 1990-1997
* 14. März 1933 Berlin
† 27. Oktober 2020 Leipzig
Herkunft
Cornelius Weiss, evang., wurde 1933 in Berlin geboren. Sein Vater, Prof. Dr. Carl Friedrich Weiss, war Kernphysiker.
Ausbildung
1946 bis 1955 war W. mit seiner Familie in der Sowjetunion interniert. Daher legte er das Abitur an der Lagerschule Obninsk (bei Moskau) ab und begann sein Studium der Chemie in Minsk und in Rostov am Don. 1960 schloss er das Studium in Leipzig ab. 1964 folgte die Promotion mit der Dissertation "Über Wasserstoff-Isotopenaustauschreaktionen der Azulens" (aromatische Kohlenwasserstoffe), 1972 die Habilitation.
Wirken
Seine akademische Laufbahn begann W. schon 1960 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Leipzig. 1970 erhielt er die Ernennung zum Dozenten für das Fachgebiet Theoretische Chemie. Dabei spezialisierte er sich auf die Quantenchemie, die Anwendung der Quantenmechanik auf den Ablauf chemischer Reaktionen und auf das Verhalten der einzelnen Moleküle. 1989 erhielt W. eine außerplanmäßige Professur. Während der Wendemonate mit dem Zusammenbruch des SED-Regimes in der DDR im Herbst 1989 erfuhr W.s Laufbahn entscheidende Impulse. So gründete er mit anderen die "Initiativgruppe zur demokratischen Erneuerung der Universität". Rückblickend ...